Vorwort.
Aufgrund der Anregungen der Jury haben wir eine Überarbeitung vorgenommen, die Optimierung der gesamten Gebäudefigur ermöglichte durch Optimierung des Nutzflächenverbrauchs eine deutliche Senkung der Kosten und die Einhaltung des angegebenen Kostenlimits (inkl. Zuschlag Holzkonstruktion). Sämtliche Textänderungen von Phase 1 zur Phase 2 sind kursiv geschrieben.
Leitidee.
Im Süden von Ruggell direkt an der Grenze zu Gamprin entsteht ein neuer Schulstandort. In Distanz zu den umliegenden Wohnbebauungen kleinteiligen Charakters entwickelt sich unser Projekt als höhengestaffelte und komprimierte Baukörperkomposition, welche die Idee eines Kleinen Dorfes verfolgt und dessen Gebäude sich um eine gemeinsame Mitte gruppieren. Prägnant und selbstbewusst, stark und eigenständig, zurückhaltend und selbstverständlich. Eine eigenständige Typologie und ein neuer unverwechselbarer Ort mit Strahlkraft. Und dennoch ein Gebilde, das mit seinen Umgebungsstrukturen in Resonanz tritt, deren Körnung aufnimmt, teilweise auch deren Höhenentwicklung, und auf diese Art der Massstäblichkeit des Ortes gerecht wird, gleichzeitig aber auch die grosse Baumasse organisiert und klar den Charakter einer Schulanalage zum Ausdruck bringt. Das Gesamtanforderungsprofil in Bezug auf die einzelnen Schultypen und Funktionen, auf die unterschiedlichen Programme, auf die unterschiedlichen Grössen und Flächenausdehnungen und auf die nutzungstechnischen Zusammenhänge ist komplex. Die Lösung ist einfach und unaufgeregt, entspannt und flexibel, auch für spätere Anpassungen, Verschiebungen und Erweiterungen. Die individuellen Bereiche jeder Schule und jeder Nutzungseinheit werden thematisch und räumlich zu einem eigenen Gebäude zusammengefasst, jedes Haus hat seine eigene Adresse, seinen eigenen Charakter und seine eigene Identität. Jedes Haus ist ablesbar und hat seine eigene Persönlichkeit. Wie fünf Freunde standen die Häuser im Kreis und hielten zusammen, mit ihrer Stellung definierten sie ein Zentrum, einen Dorfplatz, eine gemeinsame Mitte repräsentiert durch Eingangshalle und Aula. Durch die Überarbeitung haben wir sämtliche Bereiche hinterfragt und optimiert, und da waren es anstelle der fünf Freunde nur noch vier. Weil es auch viel logischer ist, um ein viereckiges Zentrum vier Bereiche anzudocken anstatt fünf. Was dadurch entsteht ist eine Reduktion von Nutzflächen und Volumensabwicklungen und dadurch ein sehr wirtschaftliches Gebilde. Und alles unter Beibehaltung der Konzeptidee. Die neue Schule ist eine grosszügige Form, eine offene Struktur, die nutzungsneutral und flexibel bespielt werden kann. Dem Konzept liegt ein klares Gerüst zugrunde, welches mit einem regelmässigen Konstruktionsrhythmus eine hohe Flexibilität ermöglicht und zukunftstauglich macht. Betrachtet man die Grundrisskonfiguration werden Erinnerungsbilder von teppichartigen Mustern wach. Netzstrukturen, Verkettungen und Kombinationen, offene und geschlossene Zonen, Hofsituationen, Balkone und Aussenterrassen bilden als differenzierte Orte nicht nur die baulichen Parameter, sie bilden die Basis für die zukünftigen Nutzungsmöglichkeiten, für ein Lernen und Arbeiten in unterschiedlichsten Konstellationen, für neue Gemeinschaften und kreative Vernetzungen, für neue soziale Welten. Die Konzeption der Gruppierung um eine gemeinsame Mitte unterstützt den Gemeinschaftsgedanken- Die Orientierung ist einfach und klar. Das neue «Lerndorf* ist ein identitätsstiftender Ort, der das integrative Lernen und Spielen ermöglicht und fördert, der das Haus für die Schülerinnen und Schüler unterschiedlichen Alters nahbar macht, überschaubar und zu einem zweiten Zuhause. Durch die Abstände zwischen den Häusern entstehen differenzierte Hofsituationen, ein offener Grundriss und somit auch ein offenes Haus mit fliessenden Raumsequenzen, interessanten Verzahnungen und guten Bezügen zum Aussenraum. Unterschiedliche Raumqualitäten entwickeln individuelle Atmosphären und unverwechselbare Orte. Unterstützt werden diese Qualitäten durch ein nachhaltiges und sinnliches Konstruktions- und Materialkonzept vorwiegend aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz.
Organisation.
Der gesamte Perimeter wird in drei unterschiedliche und kompakt organisierte Bereiche gegliedert:
ZONE 01. Vorzone mit Flächen für den ruhenden und fliessenden Verkehr.
ZONE 02. Bebaute Zone mit Schulbaukörpern und Sporthalle.
ZONE 03. Sportpark.
ZONE 01. Vorzone mit Flächen für den ruhenden und fliessenden Verkehr. Das vorgeschlagene Verkehrs- und Erschliessungskonzept wird grundsätzlich beibehalten. Der Projektvorschlag beinhaltet eine klare Trennung zwischen motorisiertem Verkehr und Fussgänger- und Veloverkehr- Die Verlängerung des Habrütiweges thematisiert diese Trennung auf selbstverständliche Art und Weise. Anstelle einer Tiefgarage wird vorgeschlagen den Bereich zwischen Landstrasse und Habrütiweg für die Organisation sämtlicher Stellplätze (offen und überdeckt) zu verwenden. Eine lineare, parallel zum Veloweg verlaufende überdachte Spange mit Veloabstellplätzen und Bushaltestelle wirkt als Gelenk und Schnittstelle zwischen Parkierung und Vorbereich Schulgelände.
ZONE 02. Bebaute Zone mit Schulbaukörpern und Sporthalle. Ausgehend von der Tragkonstruktion der Sporthalle wird ein regelmässiger Konstruktionsrhythmus entwickelt, welcher die strukturelle Grundlage darstellt für sämtliche Anlagenteile in ein einheitliches und durchgängiges Beziehungssystem einzubinden. Das gesamte Programm wird im Wesentlichen auf vier kompakte Baukörper unterschiedlicher Grösse und Ausdehnung, massgeschneidert und optimiert für jede einzelne Funktionseinheit, aufgeteilt. Die versetzt zueinander positionierten Einzelvolumina mit eigener Identität und Eigenständigkeit gruppieren sich um eine gemeinsame Mitte, definieren das Herz und das Zentrum der Gesamtanlage und partizipieren an dieser Mitte. Das Zentrum wird gebildet durch eine grosszügige eingeschossige Eingangshalle mit eingeschriebener und überhöht ausgebildeter Aula samt angegliederten Nebenraumzonen. Zwischen den Volumina entstehen differenzierte halboffene Hofsituationen, der westliche Hof in zentraler Lage fungiert als Eingangshof. Jeweils mit eigener Adresse docken die vier Eigenvolumina an der Hallenstruktur an, in der Überarbeitung wurden sämtliche Volumina neu positioniert, um wieder eine ausgewogene Höhenstaffelung in der Gesamtfigur zu erhalten: beginnend im Nordwesten mit der abgesenkten Sporthalle entwickeln sich im Uhrzeigersinn die SEK1, die BMS und die Allgemeinbereiche, die mit den Sonderunterrichtsbereichen zusammengefasst einen kompakteren Baukörper generieren und synergetisch wirken. Eingangshalle. Der gesamte Eingangsbereich wurde neu organisiert, die seitens der Jury angeregte «intuitive Erschliessung» der Turnhalle erfolgt über ein Foyer mit Erschliessungsspange. Die Eingangshalle ist zentrales und multifunktionales Bindeglied zwischen allen Funktionsbereichen. Zwei massive Kernzonen mit Nebenbereichen für Bühne, Requisitenlager, WC-Anlagen, Infrastruktur Küche / Kiosk für den Essbereich sind jeweils in logischer Zuordnung zu den angegliederten Funktionen wie z.B. Sporthalle positioniert. Sie definieren einerseits den zweigeschossigen Raumbereich der Aula, andererseits umlaufend eine Raumzone mit offenen und unterschiedlich bespielbaren Nutzungsbereichen für Pause, Essen, Foyer, Veranstaltung und Aufenthalt. Der gesamte Bereich ist durch die halboffenen Hofsituationen und die mit Oblichten ausgestattete Aula grosszügig belichtet. Die Aula ist im Alltagsbetrieb als offene Zone gedacht, welche im Veranstaltungsfall abgetrennt werden kann. Durch die Konzeption der Bespielung der gesamten Erdgeschosszone sind auch Veranstaltungen mit höherer Besucherzahl möglich.
Sporthalle. Das eingeschossig abgesenkte Volumen befindet sich neu im Norden der Anlage. Durch ihre Neupositionierung erhält die Turnhalle eine grössere Präsenz. Garderoben und Geräteräume wurden flächenmässig optimiert und reduziert und befinden sich im UG, die Positionierung der Zuschauertribüne erfolgt in direkter Anbindung an die Foyer- und Eingangshalle auf Ebene 0. Ein umlaufendes Fensterband ermöglicht eine gute Belichtung und spannende Ein- und Ausblicke. SEK1. Organisiert als viergeschossiges Volumen im Südwesten. In diesem Bauteil befinden sich die Cluster der SEK. Fachunterricht. Organisiert als dreigeschossiges Volumen im Süden mit den Bereichen Design und Technik sowie den Naturwissenschaften mit kurzen Wegen zwischen SEK1 und BMS. BMS. Organisiert als zweigeschossiges Volumen im Südosten. In diesem Bauteil befinden sich die Cluster der BMS. Die Raumgruppen der Allgemeinbereiche sowie des Sonderunterrichts wurden zu einem neuen kompakten und dreigeschossigen Volumen im Nordosten zusammengefasst. Die Zusammenlegung der Bereiche ermöglicht die gewünschte Situierung der Verwaltungsbereiche im EG. Technik. Die Technikbereiche wurden durch Entfall der dezentralen Konzeption flächenmässig optimiert und zentral unter der Aula situiert. Auf Teilunterkellerungen wurde wunschgemäss verzichtet. Cluster. Die gewählte Konzeption ermöglicht eine Optimierung der Belichtung aller Unterrichtsbereiche mit Tageslicht und gutem Aussenraumbezug. Jeder Schultyp, jede Nutzungseinheit ist auf die jeweiligen Anforderungen optimiert und massgeschneidert konzipiert. In der Überarbeitung wurden bei allen Clusterbereichen durch neue Erschliessungslösungen und durch die Neukonzeption der Garderoben und Sanitärbereiche auch die Volumina für die SEK und die BMS ohne funktionale Einbussen deutlich reduziert.
ZONE 03. Sportpark. Die Strukturen für die Aussenanlagen leiten sich vom Grundthema des Gebäudes ab und organisieren sich analog zu den linearen Strukturen von Wiesen und Feldern der Umgebung orthogonal.
Konstruktion und Tragwerk.
Alle Gebäudeteile sind flach bzw. über Magerbetonstreifen im anstehenden, gut tragfähigen Rheinschotter gegründet. Aufgrund des hohen Bemessungswasserstands sind die Untergeschosse in wasserundurchlässiger Ortbetonbauweise gebaut. Wo der Auftrieb aus dem Grundwasser nicht überdrückt wird, sind Micro-Zugpfähle als einfache, bewährte und wirtschaftliche Auftriebssicherung angeordnet. Die Kerne mit den Fluchttreppenhäusern sind ebenfalls in Stahlbeton konstruiert. Der restliche Teil der Tragkonstruktion ist ein Skelettbau aus Holz. Bei den Geschossdecken werden die Holzträger mit einer dünnen Überbetonschicht zu einer hybriden Rippendecke verbunden. Zusammen mit den Kernen und einigen wenigen Wänden bildet die Betonscheibe auch die Aussteifung gegen Wind und Erdbeben. Im Dach wird der Beton durch eine Dreischichtplatte aus Holz ersetzt. Die meisten Innenwände und die Gebäudehülle sind nichttragende Holzelemente, dadurch ist eine Flexibilität für spätere Adaptierungen des Raumprogramms gegeben. Das Dach der Aula ist wie eine Laterne aus dem Dach des Mitteltraktes nach oben verschoben. Es ruht auf der als Tragkonstruktion ausgebildeten Aufkantung des unteren Daches. Die Turnhalle ist eingeschossig in den Baugrund abgesenkt. Über den Aussenwänden der wasserundurchlässigen Wanne steht ein Kranz aus Holzstützen, die im oberen Teil mit Rahmenelementen ausgefacht werden. Das Dach ist eine einfache Schar von Brettschichtholzträgern. Alle am Dach befestigten Sportgeräte und auch die Trennvorhänge generiert eine ruhige Deckenuntersicht. Das gewünschte Konzept für die Tragstruktur ist in der beiliegenden Axonometrie ersichtlich.
Material und Erscheinungsbild.
Das Erscheinungsbild des neuen Schulhauses wird im Wesentlichen vom Baustoff Holz bestimmt. Natürliche Materialien, schöne Oberflächen und spannende Raumsequenzen schaffen eine angenehme und wohnliche Atmosphäre. Betonelemente dienen den brandschutztechnischen Anforderungen und haben gebäudeaussteifende Wirkung, sie sind auf wenige Elemente reduziert, welche bestens im Dialog mit den Holzoberflächen harmonieren. Von aussen wirkt das Haus im Rhythmus seiner statischen Struktur, aufgelöst und lichtdurchlässig, einfach und robust. Die Dachflächen sind begrünt. Der Detailschnitt wurde überarbeitet und in Bezug auf Sonnenschutz und holzbaugerechte Detaillösungen präzisiert.
Brandschutz.
Grundstruktur: Alle Gebäudeteile, ausgenommen der SEK1-Cluster sind Gebäude geringer Höhe (<11.00m). Der SEK1-Cluster gilt als Gebäude mittlerer Höhe )11.00 – 30.00m). Konstruktion: Die Konstruktion der Gebäude wird im Untergeschoss und bei den Erschliessungstreppen als Massivbau erstellt. Die übrigen Gebäudeteile werden in Holzbauweise mit dem erforderlichen Feuerwiderstand ausgebildet. Fluchtwege: Jeder Gebäudeteil weist eigene, im Brandfall unabhängig funktionierende, ins Freie führende Fluchtwege auf. Treppenhäuser erfüllen im Brandfall die Anforderungen an abgetrennte vertikale Fluchtwege. In Bereichen mit grösseren Personenbelegungen sind mindestens zwei Fluchtwege/-richtungen vorhanden. Die maximalen Längen der Fluchtwege werden eingehalten. Lernwelten und Nutzungseinheiten: Die Geschosseinteilungen in jedem Gebäudeteil sind derart gestaltet, dass z.B. Klassenzimmer, Marktplatz, Garderoben, Vorbereitungsräume, usw. jeweils als eine Nutzungseinheit zusammengefasst werden können. Damit kann innerhalb der Geschosse die betrieblich gewünschte Nutzungsflexibilität gewährleistet werden. Gastrobereich: lt. Brandschutzplanung vollumfänglich erfüllt. Technischer Brandschutz: Es werden zur Unterstützung des baulichen Brandschutzes und zur Früherkennung von Bränden technische Brandschutzmassnahmen zum Einsatz kommen.
Nachhaltigkeit und Gebäudetechnik.
Wesentlicher Faktor für die Wirtschaftlichkeit in Erstellung und Betrieb ist die kompakte Form des Baukörpers. Eine hochwertige Dämmung aller Bauteile sowie eine Minimierung der thermischen Gebäudehülle garantieren niedrige Betriebskosten. Der Einsatz von ökologischen und robusten Materialien garantiert eine langfristige Werthaltigkeit, eine Langlebigkeit und schafft einen positiven Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit. Eine ressourcenschonende Bauweise ermöglicht das Schliessen der Stoffkreisläufe. Die kompakte Bauform mit nachhaltigen, sehr gut gedämmten Bauelementen und der sehr guten Tageslichtausnutzung, ermöglicht einen tiefen Primärenergiehaushalt für Strom, Wärme und auch geringe CO2-Emissionen in Erstellung und Betrieb. Die Forderung nah einer Lösung für eine natürliche Lüftung kann in diesen Schulräumen in allen Schulraum-Geschossen durch das Anlegen eines inneren gangseitigen «Medienrings» mit additiven vertikalen Hohlelementen, welche die Brandschutz- und Schallanforderungen erfüllen, realisiert werden. In diesen Hohlraumelementen wird in strenger und klarer Zuordnung die Storm- und Medienversorgung verteilt, die Abluft über Dach abgeführt und de notwendige Wärme mit innenliegenden Radiatoren dem Schulraum zugeführt. Dies entspricht einer Low-Tech Lösung mit guter Zugänglichkeit und variablem Ansatz vom manuellen bis zum automatisierten Betrieb. Um ausgeglichene und angemessene Raumklimata ohne mechanische Kühlung sicher zu stellen, werden die Zwischendecken im Holz-Beton-verbundsystem ausgeführt und in den Decken abwechslungsweise gelochte Gipsdecken für die Raumakustik und Alba-balance PCM Gipsplatten (Phase Change Material) für das Raumklima verlegt. Das optimale Raumklima muss in der ersten Projektphase durch thermische Raumsimulationen mit Varianten untersucht sichergestellt werden. Mechanische Lüftungen mit hochwertigen Wärmerückgewinnungen werden nur den Versammlungsräumen (Sporthalle, Aula) und in den Garderoben mit Duschen eingesetzt. Das Konzept erfüllt die Nachhaltigkeitsanforderungen in allen Bereichen, durch das durchgehende statische System ist eine hohe Wirtschaftlichkeit gewährleistet.
Wirtschaftlichkeit.
Erstellungskosten. Wesentlicher Faktor für die Wirtschaftlichkeit in Erstellung und Betrieb ist die kompakte Form der Baukörper. Die klare und einfache Geometrie entwickelt neben einfachsten Tragwerken wirtschaftlich optimierte Konstruktions- und Fundierungslösungen. Betriebskosten. Gerade bei Schulbauten mindestens ebenso gewichtig wie die Erstellungskosten zu bewerten sind die Kosten für den laufenden Betrieb. Die wesentlichen Faktoren für ein effizientes und wirtschaftliches Energie- und Haustechnikkonzept werden durch eine klare Gebäudelogistik sowie eine intelligente Materialisierung der einzelnen Bauteile gebildet. Durch das vorgeschlagene Konzept können sowohl die technische Gebäudeausrüstung und in der Folge auch die Betriebskosten absolut minimiert werden. In der Überarbeitung wurden alle Nutzflächen ohne funktionale Einbussen optimiert, was sich neben den Daten für die Kubatur auch im Fussabdruck der Anlage positiv bemerkbar macht. Insgesamt konnten die Kosten deutliche gesenkt werden, das Kostenlimit kann (inkl. Zuschlag Holzkonstruktion) eingehalten werden.
Freiraum.
Die Aussenanlagen des Schulzentrums Ruggell bestehen aus drei Zonen, die sich von West nach Ost aufteilen: Im Westen befindet sich die Erschliessung für PKW/Velo/Bus und Motorräder. Daran schliessen sich die Pausenflächen an, welche die Gebäudekubaturen umspielen. Im Osten schliessen die Aussenanlagen mit dem Sportpark ab. Grundlegendes Prinzip der Freiräume ist eine Reflektion sowohl der Umgebung als auch der Gebäudestrukturen: Die linearen Strukturen von Wiesen und Feldern im Umfeld von Ruggell werden in dem orthogonalen Raster von Baumreihen und -gruppen sowie chassierten oder begrünten Feldern widergespiegelt. Gleichzeitig greifen sie die Achsen des Gebäudes auf, verzahnen es mit der Landschaft und fördern so eine Verbindung von Innen und Aussen. Die äusseren Flächen im Norden, Osten und Süden verbleiben als Grünland und sind somit unbearbeitet. Sie erhalten dadurch den Charakter der Umgebung und bilden einen Übergang in die angrenzenden Kulturlandschaft mit ihren Wiesen und Ackerflächen. Durch die Gebäudekubatur entstehen halboffene Hofsituationen mit unterschiedlichem Gepräge und differenzierter Ausstrahlung: Eingangshof, Pausenhof, Bibliothekshof, Manipulationshof. Aussenklassen und Schulgärten ergänzen das atmosphärische Gesamtkonzept, begrünte Dachflächen folgen dem Grundprinzip. Durch die Konzeption von nur vier Baukörpern konnte die zentrale Mittelzone in ihrer Grösse und Abwicklung stark reduziert werden. Gleichzeitig konnte die Qualität der Aussenräume gesteigert und ein besserer und grösserer Aussenbezug generiert werden.