Städtebau und Architektur

Das Grundstück 240 für das Schulzentrum Unterland II

befindet sich in Ruggell in der Zone für öffentliche Bauten an der Grenze zu Gamprin.
Der Gebäudekomplex ist an die im Süd-Osten von der Landstrasse gelegenen verkehrsberuhigten und weitergeführten Strasse (Habrüti-Badäl), welche parallel zur Landstrasse verläuft, situiert. Die Schulanlage besteht aus zwei voneinander etwas abgesetzten, unterschiedlich grossen, einfachen Kuben. Die 3-fach Turnhalle ist gegen Süden an das Schulgebäude durch die Zuschauergalerie angeschlossen. Das Dach der Tunhalle dient dem Schulgebäude als Dachgarten und somit als zusätzliche Pausenfläche.
Die Kuben sind in der Umgebung dominant, doch ist der Schulbau über die Proportionen eines Klassenzimmers definiert. Dies kommt auch im äusseren Erscheinungsbild zur Geltung.
Bei einer späteren, sehr wahrscheinlichen Bebauung der angrenzenden Grundstücke (Zone UEG sowie Wohnzonen) werden die Baukörper nach wie vor durch ihre Grösse herausragen. Aufgrund der einfachen Formen und der nur drei geschossigen Gebäudehöhe und der zurückhaltenden Gestaltung wird sich die Schule gut in die Umgebung eingliedern und wie selbstverständlich und nicht überdimensioniert wirken.
Eine Achse in Längsrichtung durch das Grundstück und das Gebäude ist das verbindende Element, an dem Stellplätze, Pausenflächen, Schulen, Turnhalle und die aussenliegenden Sportplätze mit Erholungs- und Spielflächen angeordnet sind.

Das Schulzentrum ist kompakt gehalten und orientiert sich nach Westen zur Landstrasse, sodass nach Osten zur Schlattstrasse hin, noch etwa 4’500 m2 Fläche vorhanden sind, die sowohl den beiden Schulen zur Verfügung gestellt, als auch den angrenzenden Gemeinden als hochwertige Freifläche dienen kann. Zudem bilden diese 4’500 m2 eine Flächenreserve, die bei einer optionalen Erweiterung der Schule aktiviert werden könnten. Eine Erweiterung ist nicht nur horizontal möglich. Das Projekt lässt aufgrund seiner Situierung auf dem Grundstück unter Berücksichtigung entsprechender Grenzabstände mit 8.50 m im Minimum auch eine Erweiterung in der Vertikalen bis auf über 18.00 m Gebäudehöhe zu.

Verkehr und externe Erschliessung

Die Erschliessung mit Auto und Bussen erfolgt über den projektierten Kreisverkehr an der Landstrasse. Dabei wurden die Planungsparameter seitens des Landes unverändert übernommen.
Der motorisierte Verkehr wird nicht zu weit in das Grundstück geführt, die oberirdische Parkierung wird westseitig an der Landstrasse angeordnet. Oberirdisch werden 56 Freistellplätze geschaffen und unterirdisch stehen weitere 56 Stellplätze zur Verfügung, die über die Rampe auf der Nordseite erschlossen werden. Die Anlieferung kann, je nach Bedarf, im Erd- als auch im Untergeschoss erfolgen.

Stattdessen wird durch entsprechende Massnahmen der «Langsamverkehr» deutlich attraktiver und das bestehende Wegenetz wird erweitert.
Die auf dem Grundstück bestehenden Verkehrsachsen in Nord-Süd und Ost-West Richtung werden übernommen.
Die N-S Achse verläuft entlang der Spiegelstrasse – Habrüti auf Ruggeller Gemeindegebiet, und verbindet die Stichstrasse (GST 1370) mit Badäl auf Gampriner Boden. Diese Achse dient einerseits innerhalb des Grundstücks der Zonierung zwischen dem Aussenbereich/Pausenzone der Sekundarstufe und andererseits dem Baukörper. Zudem dient sie noch als zusätzlicher Puffer zwischen dem Bereich des motorisierten Verkehrs und dem eigentlichen Schulareal. Andererseits, grossmassstäblich dient dieser Weg auch als verkehrsberuhigter Pfad, abseits der stark befahrenen Landstrasse als Fahrradweg für die Schüler aus Ruggell und Gamprin.
Der bestehende unbefestigte Fahrweg in O-W Richtung, als Verlängerung des Schlattfeldwegs wird ebenfalls aufgenommen. Er verbindet als Gehweg den östlichen Teil des zu bebauenden Grundstücks mit der westlich gelegenen Landstrasse. Dieser Weg teilt die ostseitig gelegene «Reservefläche», führt zwischen den Sportplätzen im Freien hindurch, übernimmt dann die Hauptachse des Schulgebäudes, wird südseitig um das Schulgebäude herumgeführt und endet bei den Bushaltestellen an der Landstrasse. Zudem wird für die O-W Erschlissung entlang der nördlichen Grenze ein weiterer Fahrradweg gebaut, der die Schlattstrasse auf direktem Wege mit dem neu geschaffenen Kreisverkehr an der Landstrasse verbindet.

Organisation und Funktionalität

Über den achsial angeordneten Haupteingang auf der Westseite erreicht man das Foyer und die anschliessende Aula. Diese beiden Räume dienen sowohl als Veranstaltungs- und Versammlungsräume als auch während des Schulalltags als Pausen- und Essbereich. Hier trennen sich auch die Wege von Sek1 und BMS.
Die Aula ist ein über alle Geschosse offener Raum, offener Raum, gedeckt mit einem Glasdach, der auch die Funktion eines Atriums übernimmt, um so einerseits natürliches Licht in die Tiefe des Raumes zu bringen und andererseits spannende Blickbeziehungen zwischen den einzelnen Geschossen ermöglicht.
Dieser Bereich verbindet beide Schulen miteinander.
Durch die zentrale Platzierung kann die Aula sowie die Küche/Kiosk auch für ausserschulische Veranstaltungen, die im Freien und auch im Innenraum stattfinden, genutzt werden. Der Zuschauerbereich der Sporthalle ist der Aula direkt angeschlossen.
Eine Blickbeziehung zwischen Aula und 3-fach-Tunhalle wurde planerisch ermöglicht.
Durch die Anordnung des Kiosks an einer Aussenwand mit Ausrichtung zum Pausen- und Sprtbereich, kann bei warmen Temperaturen auch im Freien gegessen werden. Es können so auch ausserschulische Aktivitäten, die im Freien stattfinden, ohne Aufwand über die Schulküche mit bedient werden.

Im Erdgeschoss, auf der Nordseite der Achse befindet sich die Bibliothek mit Medienraum und der Zugang für die externe Nutzung, wie Sport, Kochkurse usw.
Diese Bereiche werden im Bedarfsfall vom Schulbereich getrennt und befinden sich ausschliesslich im Erdgeschoss, sowie mit den Umkleiden und dem Zugang zur Sporthalle im Untergeschoss. Somit sind die Verkehrswerge von Sport und anderen Funktionen geschossweise getrennt. Von den Garderoben gelangt man über eine Treppe oder eine grosszügige Rampe zu den Aussensportflächen. Die ausserschulischen Nutzungen lassen sich auch leicht von den schulisch genutzten Bereichen, insbesondere den Unterrichtsräumlichkeiten trennen.
Die Verwaltung für beide Schulen ist im Erdgeschoss zusammengefasst. Die Unterrichtsräume sind ab dem 1. Obergeschoss angeordnet.
Im Süden ist die Sekundarstufe mit ihren 4 Clustern über zwei Geschosse (OG1 und OG2) angeordnet, im Norden die BMS mit 2 Clustern sowie den zugehörigen Spezial-Unterrichtsräumen. Zwischen den beiden Schulen befindet sich das Atrium. Mit einer umlaufenden Erschliessung ist die Verbindung in jedem Geschoss gegeben.
Neben dem Foyer und der Aula verfügt das Schulgebäude in den Unterrichtsgeschossen über weitere grosse, nutzungsneutrale Bereiche, die der Erschliessung, als Pausenraum und auch zu Präsentations- und Ausstellungszwecken genutzt werden können.
Die vertikale Erschliessung erfolgt über vier Treppenhäuser. Alle sind als eigener Brandabschnitt ausgebildet, wovon zwei direkt an die Aula anschliessen und zwei weitere über untergeordnee Atrien, jeweils in Clustermitte, situiert werden.
In der Gebäudemitte wird ein Personen- und Lastenaufzug angeordnet, der von aussen sehr leicht über breite Gänge erschlossen wird. Dieser erreicht vom Untergeschoss bis zum Dachgeschoss alle Geschosse.
Die Dächer über dem Bereich zwischen der Aula und der Sporthalle sowie der Turnhalle werden als schulinterner Freibereich und Pausenraum genutzt. Das Dach über den Unterrichtsräumen steht haustechnischen Anlagen und zur Energiegewinnung durch Photovoltaik zur Verfügung.

Konstruktion und Material

Das Schulzentrum Unterland II wird in massiver Bauweise mit Kerndämmung erstellt. Das Tragwerk wird von mehreren zentralen Kernen gebildet, in denen die Haupttreppenhäuser und die Sanitärbereiche untergebracht sind.
Ebenso im Tragwerksraster angeordnet sind über alle Geschosse durchlaufende Wandscheiben und Stützen. Die Betonwände werden in Typ 2, Betonoberfläche mit einheitlicher Struktur ausgeführt. Weitere raumtrennende Elemente sind Verglasungen sowie akustisch wirksame Hartholzoberflächen bei Einbauten.
Die Decken werden aus akustischen Gründen abgehängt. Dabei kommen unbehandelte Lamellen aus heimischen Hölzern in gleichmässigem Abstand zur Anwendung. Darunter sichtbar kommt ein Vlies, welches eine Dämmeinlage aus Mineralwolle verdeckt. Die lichte Höhe des Deckenzwischenraumes beträgt etwa 20 cm, in dem die Lüftungskanäle geführt werden.
In «öffentlichen» Bereichen wie die Aula, das Foyer, Erschiessungsbereichen werden die Böden aus geschliffenem und versiegeltem Estrich ausgeführt. In den Unterrichts- und Verwaltungsräumen wird widerstandsfähiges Hartholzparkett verlegt und in «Spezialunterrichtsräumen» wie naturwissenschaftliche Klassenzimmer, aber auch Sanitärräume, Umkleiden und Duschen werden keramische Plattenbeläge verlegt.
Mit diesen Materialien können angenehme und anregende Unterrichtsräume geschaffen werden.
Sämtliche Bedachungen aus Glas werden mit einem aussenliegenden Sonnenschutz versehen. Je Klassenzimmer ist eine individuell einstellbare und vorgesetzte vertikale Holzlamellenkonstruktion aus heimischen witterungsbeständigen Hölzern vorgesehen.
Diese stellt den Sonnenschutz und die Verdunkelung in den Obergeschossen dar. Die Lamellen für BMS und SEK 1 sind in unterschiedlichen, von aussen ablesbaren Hölzern gefertigt, und lassen so eine Identifikation mit der jeweiligen Schule zu.
Textile Screens dienen dem Sonnenschutz im Erdgeschoss.

Freiraumgestaltung

Der gesamte Aussenraum ist über eine zentrale Längsachse erschlossen, über welche die verschiedenen Bereiche miteinander verbunden sind. Zwischen Schulgebäude und Landstrasse befindet sich der Parkplatz mit Zufahrt und Eingangsbereich. Südlich der Längsachse ist der Pausenbereich der Sekundarschule und der Retentionsbereich an der Parzellengrenze. Vom Westen beginnend folgt man der Längsachse durch das Gebäude, und kommt dann zum Pausenbereich der BMS und zum Treppenaufgang, der zum Dachgarten der Turnhalle führt. Im Verlauf erschliesst die Wegeachse die verschiedenen Sporteinrichtungen zentral. Angrenzend an diese zeigt sich eine parkähnliche Fläche mit Spielwiese und Aufenthaltsbereich. Die Längsachse endet an der Schlattstrasse, von wo aus man zu den angrenzenden Quartieren gelangt.

Vom Kreisverkehr kommend kann der motorisierte Verkehr rechts auf den oberirdischen Parkplatz bzw. zur Bushaltestelle abbiegen oder geradeaus ins Untergeschoss fahren, wo sich weitere Parkplätze, Fahrradparkplätze und die Anlieferung befindet. Von der Bushaltestelle an der Landstrasse oder dem Fahrradweg folgend führt eine breite Wegeachse die Schüler an Pflanzflächen vorbei direkt zum Haupteingang. Somit sind der motorisierte Verkehr und der Langsamverkehr für Nutzer*innen durch eine eindeutige funktionale Zuordnung getrennt. Ein klar sichtbarer Übergang von Asphalt zu grossformatigem Plattenbelag definiert hierbei den Übergang zum Schulareal. Der einheitliche Plattenbelag rund um das Gebäude und Holzdecks in Wellenform ziehen sich als Thema durch das gesamte Gelände. Vor dem Schulgebäude bietet ein grosszügiges Entree Platz für eine Baumreihe und eine funktionsgerechte Gestaltung mit Sitzbänken in Wellenform und einigen Fahrradparkplätzen.

Im Südwesten der Schulanlage zwischen Gebäude und Landstrasse befindet sich der Pausenbereich der Sekundarschule. Direkt am Gebäude schützt ein überdachter Bereich vor der Witterung. Die grossformatigen Platten des Bodenbelages gehen an den weniger intensiv genutzten Randbereichen in Platten mit breiten Splittfugen über, um den Versiegelungsgrad möglichst gering zu halten. Zentral sind auf einem chaussierten Platz mehrstämmige Gehölze im Raster gepflanzt, an denen man die Jahreszeiten erleben kann. Angrenzend befindet sich ein multifunktional nutzbarer Bereich mit EPDM-Belag. Hier bieten Trampolins, Bodenmodellierungen, sowie ein Holzdeck mit Netzlounge, Möglichkeiten zu Spiel, Entspannung und Stressabbau während der Pausen. Südlich des Platzes können die Feinmotorik und Koordination durch Slacklines und Tischtennis geübt werden. Angrenzend befindet sich ein Aussenklassenzimmer aus Naturstein-Sitzquadern für Unterrichtslektionen, Theaterproben oder Projekttage unter freiem Himmel. Im Blick hat man dabei den naturnah gestalteten Retentionsbereich zur Versickerung der Niederschlagswässer, der durch eine wechselfeuchte Hochstaudenflur und zusätzliche ökologische Kleinstrukturen wie Stein-, Wurzelstock- und Asthaufen eine hohe Artenvielfalt ermöglicht. Die Entdeckung und Unterstützung von angesiedelten Tier- und Pflanzenarten könnte z.B. als Thema im Unterricht verwendet werden. Platz für Ball- und Laufspiele haben die Schüler auf der Spielwiese, die in Randbereichen als Blumenwiese stehen kann Südlich des Schulgebäudes franst der Plattenbelag in eine pflegeextensive Pflanzfläche aus Ziergräsern und Wildstauden aus, durch die sich die Finnenbahn schlängelt. Die Bepflanzung endet an der 100m-Laufbahn bzw. am Rasenspielfeld. Auf dem Pausenbereich der BMS ist der zentrale Blickfang ein kompakter Hain aus hochstämmigen Birken, die einen angenehm lichten Schatten werfen. Die Fläche darunter ist unversiegelt chaussiert. Eine Reihe Birken steht in einem grossen wellenförmigen Holzdeck in dem eine Netzlounge zum Chillen unter raschelnden Blättern einlädt. Wer sich in den Pausen eher bewegen möchte, kann dies auf dem Rasen tun oder die Slacklines, Tischtennistische, den Streetworkout-Parcours oder die Boulderwand benutzen.

Ein weiterer aussergewöhnlicher Aufenthaltsbereich steht den Lernenden auf dem Dach der Turnhalle zur Verfügung. Von sämtlichen Ebenen aus über ein Treppenhaus bzw. eine Brücke erreichbar, bekommt man hier, neben einer tollen Aussicht, Abstand vom turbulenten Schulbetrieb und kann zwischen intensiver Bepflanzung auf Holzbänken und Picknicktischen ausspannen. Der Schatten im Sommer wird durch Segel und geschickt platzierte Schirme geschaffen.

Nördlich der Gebäude in der Nähe der Hauswirtschaftsräume ist Platz für Hochbeete. Hier können Obst, Gemüse und Kräuter für den Unterricht angebaut werden und so das Verständnis für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion im Sinne einer Kreislaufwirtschaft gefördert werden. Im östlichen Bereich der Grundstücksfläche erfolgt die Erschliessung für Fahrradfahrer im Norden bzw. die des Langsamverkehrs durch die Mittelachse. Im nördlichen Bereich befindet sich der Allwetterplatz, im Süden die restlichen Sportanlagen wie Weitsprung, Kugelstoss und Streetworkout. Auch hier bietet eine robuste Sitz- und Liegeplattform aus Holz einen Treffpunkt für Wartende und Zuschauende. Die Finnenbahn umkreist in einer abwechslungsreichen Strecke alle Sporteinrichtungen.
Auf der Reservefläche für ein eventuell zukünftiges Gebäude im Osten ist Platz für eine grosse Spielwiese und eine parkartige Baumbepflanzung. Die Randbereiche sind im Übergang zur Umgebung als Blumenwiese und mit Strauchgruppen bepflanzt. Im Nordosten kann ein Aufenthalts- und Grillplatz einen zusätzlichen Mehrwert für Sportler und Anwohner bringen. Aus dem Aushubmaterial der Gebäude wird ein Spielhügel gestaltet, der zugleich als Lärm-, Wind- und Sichtschutz fungiert. Findlinge, Baumstämme, Grillstelle, Holzliegen und eine Föhrengruppe stellen einen attraktiven, naturnahen Treffpunkt für alle Altersstufen dar.

Brandschutz

Im gesamten Gebäude sind die Notausgangsbreiten und die geforderten Fluchtweglängen eingehalten. In der Sporthalle mit grossen Personenbelegungen verteilen sich die Fluchtwege/Notausgänge auf zwei Treppenanlagen die ins Freie führen, sowie von der Tribüne direkt über den Hauptzugang nach aussen. Zusätzlich besteht ein Fluchtweg über das innere zentrale Treppenhaus.
Im EG führen die vier Treppenanlagen vom UG und OG über Verbindungskorridore nach aussen.
In den Schultrakten der Obergeschosse sind die nördlichen und südlichen Schulbereiche als separate Brandabschnitte ausgebildet. Der zentrale Gebäudeteil wird als Atrium von der Aula im EG bis ins 2.Obergeschoss ausformuliert und stellt damit einen gemeinsamen Brandabschnitt dar. Die Entfluchtung des Atriums erfolgt über die beiden zentralen Treppenanlagen.

Wirtschaftlichkeit

Durch die Errichtung beider Schulen in einem Gebäude ergeben sich Synergieeffekte welche eine wirtschaftliche Gestaltung des Gebäudes zulassen. Diverse Räumlichkeiten werden sowohl von Sek1 als auch von der BMS genutzt.
Die angestrebten Label (Minergie-P/A-ECO und SNBS Gold) lassen sich dank der kompakten Form des Gebäudes gut erreichen.
Durch robuste und qualitativ hochwertige Materialien wird der Gebäudekomplex einen längeren Lebenszyklus standhalten ehe die erste Sanierung und Erneuerung stattfinden wird. Durch die massive Bauweise wird eine grosse Speichermasse bereitgestellt, welche die Innenräume im Sommer kühl hält und im Winter diese wärmt.
Die Leitungsführungen sind gut zugänglich, was eine einfache Wartung erfordert.
Durch das Haustechnikkonzept und die gute Wärmeisolation des Gebäudes ist mit niedrigen Betriebskosten zu rechnen.
Ein effizientes, aussenliegendes Beschattungs-und Verdunkelungssystem wird kaum eine zusätzliche Kühlung der Innenräume im Sommer erforderlich machen.

Nachhaltigkeit und Energie

Wärmeerzeugung und Verteilung

Zur Wärmegewinnung stehen auf der gegenständlichen Parzelle zwei Varianten zur Verfügung. Einmal bietet sich die Installation einer Grundwasser-Wärmepumpe an. Als Option steht Fernwärme zur Verfügung, die von der ARA Bendern bezogen werden kann. Beide Varianten sind klimaneutral. Eine Wärmepumpe hat den Vorteil, dass mit ihr nicht nur Wärme erzeugt, sondern auch bis zu einem gewissen Grad auch gekühlt werden kann. Bei Gebäuden mit einer hohen Belegungsdichte kann so mit einer einfachen Massnahme der thermische Komfort in Innenräumen erheblich verbessert werden. Nachteilig wirkt sich hingegen aus, dass die Erzeugung höherer Temperaturen, wie sie z.B. für Duschen und auch zur Vermeidung von Legionellenbildung erforderlich sind, recht energieintensiv ist. Es wird dafür eine eigene Hochtemperatur Wärmepumpe benötigt, die auf die erforderliche VL-Temperatur von über 60°C ausgelegt ist.
Für den Bezug der Wärme über eine Fernwärme spricht vor allem der reduzierte Platzbedarf und die hohe Effizienz.

In den Unterrichtsräumen wird die Wärme über Bodenkonvektoren abgegeben. Das hat den Vorteil, dass es sich hier um ein flinkes System handelt, das auf die sich ständig wechselnden Laständerungen, wie schwankende Personenbelegung oder auch unterschiedlich starke solare Einstrahlung entlang der verglasten Aussenwände, rasch reagieren kann. Zudem werden so die Oberflächen und somit die thermische Masse nicht „aktiv mit Wärme beladen“, was dazu führt, dass die massiven Bauteile so mehr Wärme aufnehmen können, was zu einer Glättung der Raumtemperatur Überschwingungen beiträgt.
In allen anderen Bereichen erfolgt die Wärmeabgabe über eine Niedertemperatur – Fussbodenheizung.
Die Wärmeabgabe in der Turnhalle erfolgt ebenfalls über eine Niedertemperatur – Fussbodenheizung, mit der eine ständige Raumlufttemperatur von 16°C gewährleistet wird. Die Differenz zur Solltemperatur von 20°C wird bedarfsabhängig über die Lüftungsanlage erwärmt.

Lüftungsanlagen

Das SZU II wird über mehrere Lüftungsanlagen verfügen, deren Hauptaufgabe es ist, verbrauchte Luft abzuführen und durch frische, vortemperierte Luft zu ersetzen. Die Zuluft wird mehrfach gefiltert, sodass in den Innenräumen die Luftqualität besser ist als im Freien. So dringt beispielsweise deutlich weniger Feinstaub und Pollen ins Schulgebäude ein. Allergiker und empfindliche Personen werden das zu schätzen wissen. Es werden die VOC gemessen, die dazugehörige Steuerung stellt einen Lüftungsbetrieb sicher, der dem Bedarf und der Auslastung entspricht. Ein unnötiges Dauerlüften wird so vermieden.
Zur Wärmeverteilung wird die Lüftungsanlage nur in sehr geringem Ausmass eingesetzt. Einzig in der Turnhalle werden so Transmissionswärmeverluste ausgeglichen und in der warmen Jahreszeit kann so gekühlte Luft nachgeführt werden.
In den Unterrichtsräumen wird der CO2 Gehalt 800 ppm nicht übersteigen, was dazu führt, dass die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit der Schüler*innen konstant gehalten werden kann. Die Zuluft wird mit hochinduktiven Impulsauslässen eingebracht, womit unmittelbar nach dem Auslasselement kein Luftzug mehr spürbar ist und so im gesamten Raum eine hohe Behaglichkeit gegeben ist.
In der Sporthalle werden die drei abtrennbaren Bereiche separat bedient. Die Lufteinbringung erfolgt mit hochinduktiven Drallauslässen.
In den Nebenräumen hat die Lüftung den Zweck die verbrauchte und teilweise feuchte Luft abzuführen.
Die Luft wird kaskadenartig geführt. So wird sie in den Vorzonen eingebracht und kann beispielsweise in den Toiletten abgesaugt werden.

Cluster Die allgemeinen Erschliessungsflächen zwischen den Schulen beinhalten Nischen und Aufweitungen, die zum Verweilen und dem Aufenthalt der Schüler dienen.
Die Garderobe ist zwischen Marktplatz und Erschliessung situiert und bildet den Eingang zum Cluster.
Der Marktplatz ist der zentrale Raum, von dem man in alle 4 Klassenzimmer, Aussenraum und Innenhof gelangt. Der Lehrerarbeitsraum mit Weitblick über den Cluster liegt am witterungsgeschützten Innenhof.
Die Cluster sind hell und freundlich gestaltet. Die Klassentrennwände zu Garderobe oder dem Marktplatz sind schallschutzverglast und der Konstruktionszwischenraum zwischen den Betonstützen mit Sitzbänken oder offenen Regalen für Ablagen oder Computernutzung für die Schüler gedacht.
Die Ausformulierung der Innenräume wird in widerstandsfähigem Sichtbeton und heimischen Harthölzern ausgeführt.
Massive aussteifende Kerne werden statisch durch einen Stahlbetonskelettbau ergänzt. Der Innenausbau ist geprägt vom Spiel des vielseitigen Einsatzes von Beton und Holz, angepasst an Beanspruchung und Nutzung.

Amt für Bau und Infrastruktur

Abteilung Hochbau